Eigentlich wollen wir schon in Khorog den Film einstellen, aber Mr. Präsident von Tadschikistan hatte ja den youtubekanal sperren lassen, und so kann ich erst heute in Osh in Kirgistan den Film hochladen.
Es ist alles gut überstanden und wir hatten seither auch keine vergleichbare Strecke. Momentan bearbeite ich noch einen zweiten Pamirfilm über die Reise von Khorog nach Osh. Das Intenet hier ist extrem langsam und ich will mal versuchen diese Nacht den zweiten Film als Reisedoku einzustellen bevor wir nach Biskek weiterfahren.
Über die Reise von Dushanbe bis herher gibt es unendlich viele Eindrücke zu beschreiben. Diese Hochgebirgswelt mit seinen Menschen ist so weit weg von der unseren Welt. Wir sind der wirklichen Armut und Einfachheit genauso begegnet wie dem Luxusjeepfahrer.
Die Höhe von über 4000m durchschnittlich haben wir gespürt, aber relativ gut überstanden. Am "Kopfschmerzpass" - dem Akbaypass auf 4655m haben wir uns zu einem gemütlichen Riegele hingesessen und die schon 10 Tage alte Augsburger Allgemeine gelesen. Das zur Identität als Augsburger!!!!
Es ist nach wie vor eine wunderbare Reise - nur von den kaputten Strassen haben wir wirklich die Nase voll und freuen uns, dass in Kirgistan die erste Passstrasse europäischen Charakter besitzt. Leider habe ich den Fotoaugenblick versäumt, als Rainer nach unserer Offroad-Grenzstrasse auf die Knie ging und den kirgisischen Boden geküsst hat.
Die "Schweiz Asiens" kann man zu diesem wunderschönen Land nur sagen, und im Vergleich zur Hochgebirgstour durch bitterarme, rauhe und steinige Tadjikistan blühen hier die Blumen auf den Wiesen und die Landschaft ist weich und mild. Mehr dazu demnächst.
Eigentlich wollte ich heute ein videoclip unserer ersten Passüberquerung auf dem Weg von Dushanbe nach Khorog einstellen. Aber leider hat der Präsident den youtubezugang sperren lassen, so dass ich das video nicht hochladen kann. Ich werde das in Kirgistan nachholen. Ist ohnehin nur was für echt starke Nerven.
die Strassen zum und am Pamir selbst sind zwischendrin fast aufgegeben und daher z.T. offroadstrecke.
Nach dem Mord an den Bergsteigern am Himalaya letztes Wochende durch die Taliban sind wir uns nicht mehr so ganz sicher ob wir die Südroute zum Vakhankorridor fahren werden. Die Strategie der Taliban geht nun wohl gegen Touristen. Wir sind im Moment in Khorog und gehen jetzt am Vormittag zum Afghanenbazar, an welchem einmal die Woche Afghanen über die Brücke nach Khorog zum Handel kommen dürfen.
Von der Tour Dushanbe nach Khorog stelle ich eine Bildergalerie ein, den Rest erzählt später der Videoclip.
Zwei Tage haben wir gebraucht um von Samarkand nach Dushanbe zu kommen. 356 km, zum Großteil Baustelle und wieder weite Strassenstrecken wie zerbombt. Auf dieser Strasse - wir fahren diese bis 100 km vor Termiz - der Grenzstadt, soll die Bundeswehr ihren Rückzug aus Afghanistan organisieren. Daher die vielen Baustellen. Die Fotos zeigen es Euch. Landschaftlich beginnen hier die Berge wie aus dem Nichts - aus dem Flachland erheben sich die ersten 1000er Hügelketten. Für unser Fahrzeug werden die Steigungen zur Strapaze, z.T. im 1. Kriechgang, aber für uns ergeben sich sehr schöne Begegnungen mit den Strassenverkäufern und den Menschen am Rand der Tour. Gerne schenken wir den Kindern Süssigkeiten. Die Kinder an der Strassen haben wirklich nichts und ohne gönnerhaft zu sein ist es schön den Kindern diese Freude zu machen. Ist es uns doch passiert, dass die Kinder zurück kamen und von ihren Bauchläden voller getrockneter Kräuter uns als Gegengeschenk Teetütchen gaben. Ich habe immer so meine Probleme Kindern Geschenke zu machen, damit das betteln nicht gefördert wird. Aber nichts zu geben, finde ich geht auch nicht. Und so ist dieser "Tausch" zuletzt ein Geschäft - ein freiwilliges mit viel Freude auf beiden Seiten.
In der Stadt suchen wir nach einem Hotel wegen der Registrierung. Wir müssen uns innerhalb von 72 Stunden über ein Büro oder Hotel anmelden, dass wir im Land unterwegs sind. Ich fahre den MANni unter ein Vordach am Hotel, sodass er gerade darunter passt. Rainer und Rüdiger checken sich ein, ich werde als "Security" im WOMO schlafen. Das war für die Dame am Empfang missverständlich und meinte wohl, dass ich der Fahrer bin, der sich kein Zimmer leisten kann. Sie gibt mir "armen Menschen" Handtücher für die Dusche in der Saune, lädt mich zum kostenlosen Frühstück morgen früh ein und selbstverständlich bekomme Strom für den MANni, dass die Klimaanlage und der Kühlschrank laufen können. Ich habe nichts dagegen gesagt, fand das Missverständniss heiter und mich zum Diener meiner Herren gemacht. Vor der Abreise werde ich dann aber ein großzügiges Trinkgeld zurück lassen. Bis dahin geniese ich die neue Rolle.
Zur Stadt kann ich nicht viel sagen. Regierungssitz und es gibt Wasser ohne Ende. Vielleicht ist dieses Wasser einmal Einnahmequelle für das Land. In seiner Wasserkraft liegt unendlich viel Elektrizität. Die Stadt boomt durch gigantische Bauprojekte. Überall gibt es Wasseradern die wenigstens etwas Kühlung bringen.
Die nächsten Tage bis Khorog werden wir kein Internet haben. Jetzt geht am Grenzfluss von Afghanistan entlang und dann hoch hinauf in die Berge,. Wir brauchten dazu ein extra Permit um die Region zu befahren. Überall sei Militär und vieles an den Strassenrändern weisst auf den Krieg hin, auch Minenfelder, die noch nicht entschärft wurden. Spielende Kinder, so sagt man, seien darauf gestoßen und haben dafür bezahlt. Also - aussteigen und rumspazieren auf dieser Strecke - nicht empfehlenswert!
In Korog werden wir dann entscheiden ob es die Sicherheitslage erlaubt den Vakankorridor zu befahren, bzw. an ihm entlang zu fahren. Ansonsten werden wir den klassichen Pamir Highway , die M41 fahren - 4700m hoch!! Bis dann, wir melden uns in Korog.
"... alles was wir über Samarkand gehört haben ist wahr - ausgenommen, dass es noch viel schöner ist als ich es mir vorgestellt habe!.."
Uns geht es da genauso wie Alexander dem Großen 329 v.Chr.
Samarkand, eine Schlüsselstadt an der Seidenstraße - an der Kreuzung zwischen China, Indien, Persien und Europa. Zeit- und religionsgeschichtlich gleich zu Bukhara und Khiva. Die Stadt Timurs, im 12. Jahrhundert von Chingis Khan dem Erdboden gleich gemacht. und von Gur- E- Amir (genannt Timur der Schreckliche) zu Weltgröße und einem intelektuellen Zentrum wieder aufgebaut. Wir verlassen heute Samarkand und müssen wegen einer geschlossenen Grenze nach Tadschikistan weit in den Süden Richtung Afghanistan ausweichen. Nicht ganz so schlimm, denn dadurch umfahren wir den "Tunnel des Todes - Anzob Tunnel". Jetzt noch einmal in den Pool und dann geht's ab.
Diesmal geschrieben von Rainer, Rüdiger und Horst
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Ja, es hat alles geklappt! Wie vor gut einem Jahr projektartig vorbereitet sind wir hier in Samarkand nun auch wirklich zusammen gekommen. Rainer mit einer verstärkten Kardanwelle im Gepäck hat Zoll und Terroristenkontrollen erfolgreich überwunden, konnte alle überzeugen, dass er keine 10kg Bombe dabei hat und konnte mir das gute Stück übergeben.
Es ist hier in Samarkand extrem heiss untertags. Das Erste was wir wollten war, in den Pool zu springen. Jetzt am Abend sitzen wir im Garten und füttern streunende Hunde mit Katzenfutter.
Mein letzter Blogeintrag war ein videoclip. Der erste Versuch zu testen, ob die schlechten Internetleitungen die Datenmassen überhaupt verarbeiten und den clip ins Netz stellen. Es geht!! Es liegt nun an Euch, rückzumelden, ob wir weiterhin mit clips arbeiten sollen oder mit Bildergalerien. Oder im Wechsel - Was wollt Ihr??
Gruss Rainer und Horst und Rüdiger
9,2 kg schwer - 4500 Nm Kraftprotz - nicht Rainer - sondern die Kardanwelle.
Wir verlassen den Aydarkolsee und fahren weiter nach Smarkand. Es geht kein Wind - die Temperaturen steigen auf 45 Grad, wir durchfahren Wüste und Steppe, ich weiss nicht so recht wo noch der Unterschied liegt und unsere Kühlaggregate haben bereits seit Tagen bei der Hitze kollabiert. Die Margarine schmilzt das Bier kocht! Nicht ganz so tragisch aber fast. Trotzdem wird die Fahrt wieder interessant, wir treffen Menschen, besichtigen eine moslemische Pilgerstätte mit Mineralwasserquelle und heiligen Fischen. Etwa tausend Fische an der Zahl. Immer sind die Menschen sehr freundlich, sehr entgegenkommend, niemals fühlen wir uns wie ein Fremdkörper. Wir sind einfach mit dabei. Natürlich für manche etwas exotisch mit dem Fahrzeug. Alle wollen sie mal sehen wie der MANni innen aussieht, aber nicht aufdringlich, nicht grenzüberschreitend, aber neugierig und lustig. Im Vergleich zu den Menschen Kasachstan, Russland und Ukraine, wirken die Leute freier, heiterer und zugewandter. Die Frauen kleiden sich farbenfoh und manchmal wirkt die Kleidung fast etwas indisch. Die Gesichter sind nicht so asiatisch wie die in Kasachstan, eben mehr indo-europäisch. In Tadschikistan soll das Aussehen der Menschen nochmals mehr europäisch-türkmenisch sein. Noch mehr europäisch. Wir sind gespannt. Rainer hat sich vorgenommen auch am Blog mitzuschreiben. Morgen gehen wir noch die Strasse der Mausuleen in Samarkand und werden dann unsere Bilder und Texte bei der nächsten Gelegenheit zusammengefasst einstellen.
Für die die noch nie in einem Hamam waren, habe ich diese Bilder und Beschreibung meiner Erfahrung zusammengefasst. Bukhara hat einen Hamam aus dem 16. Jahrhundert. Er zählt mit zu den noch voll genutzten Bauwerken. Ein Hamam ist eine öffentliche Badeanstalt bevorzugt von Männern genutzt, aber an gewissen Tagen auch von Frauen. In der Regel werden die Böden und das Wasser von unten beheizt, ähnlich wie schon vor tausenden von Jahren bei den Römern. Unmengen von Wasser werden zu den Waschungen verwendet, was zwangsläufig zu einem Dampfbad führt. Überall befinden sich Nischen und Ruheplätze für die Badenden. Das Hamam ist heute wie früher eine Art Wellnessanlage, in welcher neben der Reinigung und Entspannung auch alles Wichtige bei einem Chai besprochen wird. Wichtig ist noch zu erklären, dass man (Mann) dort von Männern gewaschen wird. Kernseife und Ziegenlederlappen wirken wie ein peeling und kein Gramm Schutz kann dem vielmals benutzten Lappen trotzen.
Am heutigen Tag kamen wir auf dem Rückweg unserer sechsstündigen Stadtbesichtigung am Hamam vorbei. Rüdiger erklärte mich für verrückt bei fast 40 Grad Aussentemperatur ins Hamam zu wollen. Allein die Besichtigung des Bades hat uns den Schweiss aus allen Poren gedrückt.
Ich entschied mich trotzdem dort zu diesem Besuch. Ich wurde herzlich empfangen, ein Spint wurde mir zugeteilt und ein Handtuch, das für meinen Bauchumfang deutlich zu kurz war. In einem moslemischen Hamam geht es absolut sittlich zu und so hatte ich sicherheitshalber meine Badehose dabei um nicht ständig das Handtuch, schambedeckend, halten zu müssen. Das wäre nämlich gar nicht so einfach, wenn während der Waschungen literweise Wasser und Seife über den Körper gegossen werden. In der Badehose war ich also sicher. Ein junger kräftiger und durchtrainiert „Wäscher“ schickte mich fürs Erste zur Akklimatisierung in einen Dampfkammer. Dort sollte ich vor mich hinschmachten - bis er mich holen würde? Der Raum war aus gebrannten Lehmziegeln zu einer Kuppel gebaut und mit einer Öffnung on top versehen. Die Sonne stand schon schräg und beleuchtete den Raum gerade mal so, wie ich mir ein mittelalterliches Verlies vorzustellen pflege Die Zeit verging, annehmend er habe mich vergessen und drohend zu dehydrieren verlies ich diesen Ort und siehe da, er hatte wohl darauf gewartet, dass ich von mir aus kommen würde.
Nun wurde ich auf jahrhundertealten Marmor gelegt. Und wie schon beschrieben mit einem ebenso alten Ziegenlederlappen abgeschruppt, bis dass auch wirklich keine Hautschuppe mehr lose an mir war. Seife Wasser und Wasser und Wasser ergoss er über mich. Pro Bottich rechnete ich mir etwa 30 ltr. aus. Also mindestens 4 Güsse zu je 30 ltr. sind 120 ltr Bukhara Grundwasser, leicht gesalzen.
Ich war also clean. Nun kam die Massage, die fester Bestandteil einer jeden Waschung ist. Rüdiger und ich hatten bereits in Marokko Erfahrung mit moslemischen Hamams gesammelt. Die Massagetechniken waren dort mehr als berberisch – viel mehr barbarisch. Damals haben wir geschworen kein Hamam mehr zu besuchen. Warum mich heute der „Affe geritten" hat fragte ich mich spätestens mit Beginn dieser körperlichen Quälereien. Das Durchkneten der Muskeln ist ja nun noch angenehm und leicht auszuhalten, jedoch spätestens wenn mein professioneller „Wäscher“ mir beide Arme auf den Rücken verbog und mit dem Bein ins Gesäß tratt und dann glaubte, dass er mit mächtigem Zug und Druck die Dehnfähigkeit meines Körpers verdoppeln könne, war ich wieder an die Barbarei von Marokko erinnert. Mit aller Kraft spanne ich meine Muskel an um dem immer stärker werdenden Zug des „Wäschers“ entgegenzuhalten und das Auskugeln meiner Oberarmgelenke zu verhindern. Wie ein Kampf der Giganten war die Massage zwischen dem Masseur und mir. Zuletzt war es Ihm nicht gelungen mich auseinander zu reißen und triumphierend stand ich auf als er mir „finish“ zurief. Nicht dass Ihr Leser glaubt, dass es damit zuende gewesen wäre. Nein – eine sandhaltige und erdfarbene paste wurde noch auf meinem Körper eingerieben und dann durfte ich zurück in mein „Verlies“ und sollte dort ausspannen. Von wegen, wie pure Ameisensäure fühlte sich die Wirkung der Paste an. Meine Haut wurde glühend heiß und wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich in einem Hamam war, hätte ich ein Verlies mit Folterkammer angenommen. Das war seine Rache. Er hatte mich im Gigantenkampf der Massage nicht bezwingen können und nun versuchte er mich auf diese Weise zu vernichten. Ich wollte fliehen, ging aber nicht, es waren zuviel Aufseher die unbedingt wollten, dass ich mindestens 20 Minuten ausharren sollte. Ich war mir sicher diese nicht überstehen zu können. Welch eine Gnade, als mein Wäscher mit freundlicher und höflicher Wertschätzung kam, und mich wieder mit Unmengen von Wasser von der Folterpaste zu befreien. Ich war erlöst. Bei einer Tasse Chai haben wir uns dann noch freundlich und ausgiebig in usbekischem-englischem Kauderwelsch unterhalten. Wiederholt vergewisserte er sich ob es mir auch gefallen habe und gut getan hat. Um nicht Gefahr zu laufen morgen nochmals hin zu müssen, stattete ich ihn mit ausreichend Trinkgeld aus und erhielt die Genehmigung noch Foto’s vom Ort der Tat zu machen. Ich konnte Rüdiger von dieser Traumatisierung erst Stunden später berichten. Erst als ich mir sicher war, dass es kein Traum war konnte ich darüber reden und mir das Erlittene von der Seele schreiben.
Also ich lebe, Gruss Horst
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Hygiene in der Stadt Bukhara sehr schlecht. Erst 1920, als ein russischer Arzt zur Verbesserung der Volksgesundheit in Bukhara eintraf nahm er entscheidende Veränderungen vor. Er berichtet bei seinem Eintreffen, dass in den 40 Wasserbecken der Stadt geschäftsmäßige Wasserträger aus den Becken das Wasser bis in Haushalte brachte. Das war wohl einerseits sehr fortschrittlich jedoch verbreiteten sich dadurch auch viele Erkankungen. So z.B. ein Fadenwurm, der im Körper des Menschen bis zu einem Meter lang wurde und in der Muskulatur lebte. Ausgewachsen trat der an den Gelenken wieder durch eine offene Stelle aus dem Körper. Die Menschen hatten sich daran gewöhnt und gingen zum Barbier diesen „ziehen“ zu lassen. Der Barbier nahm mit einer Pinzette den Wurm am Kopf und zog diesen aus dem Körper heraus und wickelte ihn auf eine Spule. Brach der Wurm dabei, vermehrte er sich 5-6fach und der Patient musste nach einiger Zeit wieder kommen bis alle Würmer wieder gezogen waren. Das war für die Barbiere ein einträgliches Geschäft und so vermutet man, dass diese gelegentlich etwas nachhalfen und den Wurm bewusst abrissen, was zu einer längeren Kundenbindung führte. Der Parasitenbefall war übrigens, so die Berichte, nicht schmerzhaft
Bukhara war ein mächtige Stadt. 1200 von Chingis Khan völlig zerstört, nachdem der damalige Emir die Handelsgesuch von 40 Kaufleuten und 1000 Kamelen vernichten ließ, rächte sich Chingis Khan unerbittlich. Nur ein Minarett und ein Mausoleum lies er stehen. Jahrzehnte war die Stadt unbewohnt.
Erst langsam entstand wieder eine bewohnte Siedlung und die Häuser wurden erneut erbaut. Daher beginnt die Geschichte des heutigen Buhkara erst um 1200.
Ähnlich wie Khiva verlief die Geschichte unter verschiedenen Herrschern. Anfang des 20. Jahrhunderts bat die Bevölkerung von Buhkara Lenin um Hilfe gegen den unerbittlichen letzten Emir der das Volk ausbluten lies. Mit militärischer Gewalt okkupierten die Bolschewiken die gesamte Region und gliederten diese in die damals entstehende Sowjetunion ein. 1991 erhielt Usbekistan seine Selbstständigkeit zurück und ist derzeit auf dem Weg in ein sich entwickelndes und blühendes Land. Mit deutscher und europäischer Untersützung werden die Infrastrukturen langsam erneuert. Der Rücktransport unserer Bundeswehr aus Afganistan (so die Vermutung von Rüdiger) auf dem Landwege wird voraussichtlich im wesentlichen auf diesen neuen Strassen stattfinden. Das wird auch nachhaltig dem Land nutzen und der deutschen Firma Strassenbau Papenburg, die den Strassenneubauauftrag erhalten hat.
Die nächsten Tage wird es keinen Blog geben. Wir verlassen Bukhara nach dem Frühstück und fahren in die ersten 1900m hohen Berge des Landes an einen See. Dort werden wir uns mit Fische fangen und ausruhen beschäftigen bis Rainer kommt. Am Samarkand melden wir uns wieder.
Anbei noch einige Bildimpessionen und nachfolgend eine Erzählung vom Besuch des örtlichen Hamam.
Wer eine solche Reise tut sollte das örtliche Hamam nicht meiden.
Man hat mir zugesichert, dass diese Kopfbedeckung in Usbekistan garantiert Standard für Männer mit wenig Haaren sei. Auch die Größe sei genau passend - immer stirnbedeckend - Sommer und Winter tragbar. Ich habe mich dann entschlossen keine dieser Kopfbedeckungen zu erwerben, weder für mich noch für meinen Bruder, der hat nämlich noch weniger Haare als ich. Ich habe befürchtet unsere Frauen könnten uns dann garnicht mehr ernst nehmen!! Stimmt's Bruno?
Reiseberichte im blog zu schreiben ist garnicht so einfach. Meistens hat man kein stabiles Internet und kaum hat man die Seiten gesetzt, schon ist der Zugang weg und man beginnt von neuem.
Diesmal - auf dem Foto - ging alles gut und die Umgebung im kühlen Schatten eines Teehauses war wunderbar zu geniesen.
Garantiert wahr!
Khiva war und ist eigentlich eine Oase. Umgeben von der roten und der schwarzen Sandwüste. Was mit einer Karawanserei begann ist heute eine Stadt. Der Fluss Amuduraja durchfließt die Oase und bringen fruchtbaren Schlamm mit. Das Wasser aus den Brunnen ist rein und gut. Hier steht die Zeit! Wohl ist das Innere der Stadt Khiva eigentlich ein Freilichtmuseum. Aber nicht befremdlich, und bis spät in der Nacht nicht überlagert von Tourismus oder Verkaufsständen. Die nächtliche Illumination in vielen Farben gibt der Stadt ein mystisches Gesicht. Eben wie ein Traum – ein Zauber aus 1000 und einer Nacht. Die Geschichte der Stadt ist von allen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Mitte des 19.Jahrhunderts war die Stadt durch Unruhen, Hunger und Pest bis auf wenige Häuser verfallen und von Wildtieren bewohnt. Dann wurde die Stadt durch die Knugrat-Dynastie wieder aufgebaut und mit Wehrmauern befestigt. und es begann neues Leben und auch eine wissenschaftliche Hochzeit begann. Durch den Mathematiker Al Biruni wurden hier die Algorythmen in der Algebra erforscht und festgelegt.
Khiva und seine Geschichte aus Wikipedia:
Geschichtlich kam der Stadt durch ihre Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa stets eine strategische Bedeutung zu. Im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet, wurde Xiva 712 im Laufe der islamischen Expansion von arabischen Streitkräften erobert, was zur Verbreitung desIslam führte.
Im 10. Jahrhundert war Xiva bereits eine bedeutende Handelsstadt in Choresm. Der arabische Reisende und Geograph al-Maqdisī, der das Land im gleichen Jahrhundert bereiste, schrieb: „Xiva liegt am Rande der Wüste. Es ist eine große Stadt mit einer bedeutenden Freitagsmoschee“.
1220 eroberten die Heerscharen Dschingis Khans und 1388 diejenigen Timur Lenks die Stadt. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Chiwa Hauptstadt des 1511 in Choresmien gegründeten Khanat Xiva, dem Nachfolgestaat des alten historischen Reiches Choresm.
Bei den häufigen Belagerungen wurden die Befestigungsanlagen der Stadt häufig zerstört. Letztmals geschah dies im Jahre 1740, als Chiwa vom persischen Schah Nadir erobert und das Khanat für kurze Zeit Bestandteil des Perserreiches war.
Angriff der Russen auf Xiva
Aufgrund der Entdeckung von Gold am Oxusufer in der Regierungszeit Peter I. von Russland (1682–1725) startete eine bewaffnete 4000 Mann starke Handelsexpedition in das Gebiet unter Führung von Prinz Alexander Bekowitsch-Tscherkasski. Als sie Xiva erreicht hatten, gewährte der Chan ihnen in angeblich friedfertiger Absicht Einlass in die Stadt, lockte sie aber damit in einen Hinterhalt. Bis auf wenige Überlebende wurde die gesamte Expedition inklusive Prinz Bekowitsch-Tscherkasski vernichtet. Peter der Große, der in Kriege mit dem Osmanischen Reich und Schweden verwickelt war, unternahm nichts.
Zar Paul I. von Russland unternahm ebenfalls einen Versuch, die Stadt zu erobern, scheiterte aber und musste sich zurückziehen. Zar Alexander I. ließ der Stadt Ruhe, die Zaren Alexander II. und Alexander III. unternahmen erneut verschiedene Eroberungsversuche.
Im Jahre 1873 schließlich wurde Chiwa von russischen Truppen eingenommen. Seit 1924 war die Stadt Teil der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion, seit 1991 gehört sie zum souveränen Staat Usbekistan. 1997 feierte Usbekistan das 2500-jährige Bestehen der Stadt Xiva. (aus Wikipedia)
Im Hotel beim ersten Geldwechseln hätten wir fast eine Plastiktüre gebraucht. Hier zahlt man mit 1000 Sum Scheinen welche 30 Cent entsprechen. Ein Mittagessen kostet für uns beide 23.000 Sum, da braucht man schon eine gewisse Übung aus dicken Geldscheinbündeln mal schnell die Summe herauszuzählen. Rüdiger fühlt sich mit dem vielen Geld sichtlich wohl. Es vemittelt so eine Art Spielbankgewinn.
Und wer glaubt ich lasse hier machohaft das Wohnmobil putzen der täuscht sich – ich stehe voll auf Teamwork!! Kann man leider nicht sehen, weil ich fotografiere :)) Das ist allein der gute Familienanschluss: jeder hilft mit !!
Der Aralsee
war mit der größte Süßwassersee der Welt. Fischfabriken in den 90 Jahren gaben dort 35000 Menschen Arbeit. Über 500 Schiffe haffen die Sowjets dort eingesetzt. Im zweiten Weltkrieg war der Haupthafen von Monyak auch Ort der Einberufung der tadschikischen und usbekischen Soldaten. Von dort wurden tausende Soldaten nach Kasachstan verschifft um dort via Bahn zur Front gebracht zu werden.
Heute hat der See nur noch einen kleinen Rest seiner ursprünglichen Fläche. Grundsätzlich glaubt man, das Ableiten der Zuflüsse auf die Baumwollfelder sei die Ursache. Jedoch gibt es Zeitzeugen aus den 70er und 80er Jahren die berichten, dass das Wasser schneller zurückging als man laufen konnte. So gibt es die Theorie dass auf einer Insel des Sees das russische Militär geheime unterirdische Atomtest durchgeführten habe und dabei eine Erdspalte zum kaspischen Meer geöffnet wurde. Denn in den Jahren nach dem Drama stieg der Spiegel des Kaspischen Meeres um über einen Meter. Der Aralsee liegt deutlich höher als das Kaspische Meer. Könnte also ein Argument sein. Erforscht wurde die Sache nie - zu geheim!!
Usbekistan –
Das Land selbst ist seit seiner Geschichte ein Land der Zuwanderung vielfältigster Völker. Nomaden und Sesshafte charakterisieren dieses Land. Allein Khiva, eine Oase der Seidenstraße, versammelt vor allem türksprachige Volksgruppen. „Khivianer“ behaupten, dass sie ohne Probleme mit Türken sprechen können. Ihr Dialekt sei mehr dem Türkischen nahe als der Usbekischen Sprache.
Haupteinnahmequelle ist die unter der Sowjetzeit eingeführten Baumwollplantagen. Zu deren Versorung Unmengen von Wasser dem Zufluss des Aralsees, dem Amudarja, entzogen werden muss.
Ob das allerdings für das Austrocknen des Aralsees ausgereicht hat ist fraglich.
Eigentlich besteht das Land in wesentlichen Teilen nur aus Wüste. Die Fahrt von Beyneu nach Moynak zum Aralsee führt durch Sand und getrockneten Grasbüscheln - meint man. Temperaturen mit weit über 40 Grad lassen es auch in unserem Fahrzeug sehr warm werden. Trotz Klimaanlage, die permanent läuft, haben wir 30 Grad. Die Strasse ist besser als die der letzten 100 km und verwandelt sich plötzlich in eine nagelneue Teerdecke über hunderte von Kilometer. Wir kommen an immer mehr dieser Strassenbaustellen. Die manchmal auch abenteuerlich einfach aussehen. Das Land rüstet sich auf für den Tourismus und die Fernrouten für den Güterverkehr. Aber es wird bei diesen Strecken lange dauern. Unterwegs müssen wir nochmals an die Kardanwelle ran. Beim Einbau im Sandsturm ist mir ein Fehler unterlaufen. Die Gelenke stehen nicht gleich gegenüber. So kommt es zu Verspannungen und der Antrieb dröhnt. Nochmals ausbauen gleichrichten und wieder zusammenschrauben. Diesmal ist es wohl sehr heiss aber kein Sandwind stört mich bei der Arbeit. Unerwartet tauchen zwei Strassenarbeiter auf. Sehr interessiert am Fahrzeug und unserer Arbeit. Sie reparieren die einzelnen Schlaglöcher und füllen diese mit Teer. Eigentlich ein hoffnungsloses Unterfangen in Anbetracht der Vielzahl der Löcher und Schäden und der Länge der Strasse. Auch scheint es ihnen nicht an Zeit zu fehlen. Während ich das Werkzeug ausräume fällt unser Fußball zu Boden, was sogleich zu einer amüsanten Fussballszene: Usbekistan – Deutschland - mitten in der Wüste führt!
Während ich unter dem Fahrzeug arbeite, sitzt einer der Strassenbauer im Schatten des MANni’s und reicht mit die Werkzeuge. Ich komme mir vor wie in der Geschichte vom Kleinen Prinz, in welcher der Pilot seinen Motor repariert, während aus der Unendlichkeit des Universums der Kleine Prinz auftaucht und sich zu ihm gesellt. Im Unterschied zu meiner Situation trägt der Kleine Prinz in meinem Fall eine orangenleuchtende Warnweste und hat ein lederbraungegerbtes Gesicht - also: wahrscheinlich eher doch keine Kleine Prinz Geschichte!
Zunächst angenehme Abreise aus Beyneu, mit Hotel Registrierung (nach der ohnehin nie jemand fragte).
Wir waren ganz schön platt als es passiert war. Beim Pisten - Sandfahren versackte der MANni und kam mit eigener Kraft nicht raus. Ein Schlag und es war klar warum - Kardanbruch zwischen dem Hauptgetriebe und dem Verteilergetriebe. Das hatte ich schon mal! Beim Umbau des MANni mussten wir eine schwächere Kardanwelle einbauen, da der Gelenkstummel nur 260 mm lang sein durfte und kein Kardanhersteller eine Sonderanfertigung für einen großen Drehmoment anbieten konnte. Für die unter den Lesern die sich auskennen - die kleine eingebaute Kardanwelle sollte 2300 Nm Drehmoment locker aushalten. Der Motor des MANni hat 450 Nm und in der kleinsten Untersetzung und maximaler Last sicherlich etwas mehr. Dass aber ein 30mm Stahlbolzen wie Streicholz abgedreht werden kann hielt sogar der Hersteller für einen Materialfehler. Daher erhielt ich für die Reise als Reserve für Notfälle eine zweiten Kardanstummel. Gott sei Dank, denn in der Wüste hätten wir keine Chance das als Ersatzteil zu bekommen und das hätte uns Wochen gekostet. Das zweite Glück im Unglück war, dass ein Bulldozer in der Nähe war und uns erstmal herausziehen konnte. Unangenehm war nun, dass immer wieder ein Sandsturm unter das Fahrzeug pfiff und mir die Arbeit, die gebrochene Welle umzubauen schrauben, deutlich erschwerte. Und schließlich das dritte Glück im Unglück: Rainer schleppt nächste Woche eine neue Kardanwelle als Reserve - diesmal als Sonderanfertigung und gut für über 4000 Nm - im Handgepäck an. Da ist dann mal 'ne Flasche Vodka fällig!
Wir waren seit Volgograd ohne Internetverbindung. Inzwischen sind drei Tage vergangen.
Nachdem wir vergebens versucht hatten, ohne Allrad und Umwege den von der Deutschen Kriegsgräberfürsorge 1999 errichteten Soldatenfriedhof zu erreichen, sind wir nun über eine mächtige Brücke über die Wolga in den asiatischen Teil Russlands eingefahren. Was anfangs von uns wie eine glorreicher Erfolg des ersten bedeutenden Etappenziels gefeiert wurde, entpuppte sich schon kurz nach der ersten Rast als wahrer Horrortrip. Quadrillionen kleinster Mücken fallen über uns her. Durch das Hochwasser der Wolga sind viele Landstriche unter Wasser, was die Bilder zum Teil auch sehr schön, aus Sicht der Natur, darstellen. Jedoch verbunden mit diesen hunderten Quadratkilometern Wasserflächen, sind diese Brutstätten wolgaischer Mücken, welche in jede Körperöffnung einzudringen versuchen und am Abend, wenn diese dann erschöpft nachlassen durch ein ebenso großes Heer an Moskitos mit höchster Stech-Aggressivität erstetzt werden. Liebe Leser, es ist nicht zu beschreiben, wie es sich anfühlt von Mücken dieser Menge angefallen zu werden. Eine Nacht im Reisemobil mit allen Moskitovernichtungswaffen die uns zur Verfügung gestanden haben - ein Kampf bis zur Erschöpfung. Welch eine Glückseligkeit - so Rüdiger - war meine Klimaanlage. Bei geschlossenem Fenster und überhitztem Wohmobil war diese ein wahrer Segen. Oft wurde ich wegen dieser luxuriösen Anschaffung der Klimaanlage getadelt. In dieser Nacht hätten mir alle meine Kritiker die Füße ge ....! So sie dabei gewesen wären und gelitten hätten.
Wir haben überlebt. Was soll ich sagen: wir kamen zur Grenze nach Kasachstan wo selbst die Zöllner mit Moskitohüten ausgestatten waren. Alles lief wie von selbst. Die Grenzer waren sogar so freundlich uns vorzuziehen und die Abfertigung zu beschleunigen. Wahrscheinlich konnten sie noch unsere schmerzverzerrten und zerstochenen Körper wahrnehmen und hatten Erbarmen uns nicht noch länger warten zu lassen.
Nicht einmal der Zollkontrolleur wollte das Fahrzeug inspizieren. Er war nur fasziniert von Rüdigers Moskitowunderwaffe. Einer Art Tennisschläger, der mit kleinen Batterien Hochspannung.
an der Schlagfäche erzeugt und jeden damit gefangenen Moskito gnadenlos elektrisch hinrichtet.
Nicht einmal eine gültige KFZ Versicherung wurde von uns eingefordert. Alle waren nur froh, uns ins "geheiligte Kasachstan" einreisen zu lassen.
Wir sind jetzt in der dritten Zeitzone, das heist, dass wir unsere Uhr schon um drei Stunden vorgestellt haben. Und während Ihr liebe Leser noch tief schlaft, stehen wir schon auf und kochen Kaffee.
Gelegentlich müssen wir unserem Fahrzeug MANni auch einen Service angedeihen lassen. Kundendienst am Fahrzeug wie Ölcheck oder Abschmieren der Antriebsgelenke und Kardanwellen findet natürlich am Strassenrand statt.
Die erste mückenfrei Nacht war das Glück und der Genuss auf Erden. Zuvor vom REAL aus Volgograd frisch gebraten eingekauft - ein Hähnchen! Jeder der mich kennt weiss, dass ich gelegentlich auf diesen kulinarischen Genuss stehe. Frisch in unserem Gasbackofen aufgebraten war das ein Festessen.
Die ersten Erdölfelder in Kasachstan.
Unendlich lange Güterzüge
Ein Rastplatz am Rande unserer Strecke. Tankstellen und Cafés werden immer seltener. Der Verkehr hat abgenommen, nur gelegentlich kommt ein Reisender vorbei.
Ein islamischer Friedhof - mitten in der Steppe. Die Verstorbenen werden nicht tief begraben. sie werden etwa zur Hälfte in den Sand gelegt, den Rest des Körpers verdeckt ein einfacher Holzschutz. So trocknet der Körper rasch im Wind und in der Sonne aus und mumifiziert. Um diesen Körper wird dann eine Grabstätte errichtet.
Sommer. Die Bäume werfen Schatten, und auf den Wiesen blühen, ungestüm die Blumen. Geschäftig werden die Sommerlager aufgeschlagen, und in der Steppe ist das Gras so hoch, dass die Rücken der Pferde kaum zu sehen sind. Abaj Kunanbajev
Dürfte ich mir aussuchen ein Tier zu sein, wäre ich gerne ein Adler oder ein Pferd in der Kasachischen Steppe. Die nachfolgenden Bilder zeigen die unendliche Weite dieser Steppe. Kamele, Ziegen, Kühe und Pferde scheinen sich fast artverwandt zusammenzufinden und gehen gemeinsam auf Futtersuche. Gebrandmarkt, aber frei leben sie im Überfluss der Gräser, des Wassers und der Weite. (Horst)
Auf die Frage nach: Wie ist denn Volgograd als Stadt? Fällt mir nur ein Wort ein: verbraucht!
Diese Stadt war nach dem Krieg völlig zerstört. Kein Haus ist ganz geblieben. So wurde die Stadt Stalingrad auf dem Reissbrett neu erfunden und aufgebaut. Einen Stadtkern gibt es eigentlich nicht. Die Geschäfte reihen sich an den Strassen entlang, alles wirkt - wie eben sowjetische Plattenbauten und einfache Bautechniken nach einigen Jahrzenten aussehen - verbraucht!!
Wir haben zwei Heldendenkmäler besucht: Die Mutter Heimat und das Panarama Museum mit Darstellungen des Kriegsverlaufs. Deutlich zeigt sich die heldenhafte monumentale Aufarbeitung der Schlacht um Stalingrad und der ruhmreichen Verteidigung des Landes. Über ein Million zivile Russen und russische Soldaten und annähernd 200.000 deutsche Soldaten fanden damals den Tod. Der Soldatendfriedhof Rossoschka (1999 eingeweiht) beherbergt deutsche wie auch russische Gefallene. Ein Sinnbild der Verbrüderung über den Tod hinaus. Ein Gedenken des Wahnsinns.
Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich. (Horst)
Unterwegs vom Stellplatz in der Natur zurück zur Teerstrasse waren die Wege nicht gerade freundlich zu unserem MANni. Einmal mehr musste Rüdiger unter Einsatz seiner weitreichenden Bundeswehrerfahrung als Pionier den MANni aus den Zweigen von Akazienbäumen befreien. Fingerlange Dornen haben tiefe Kerben in den Lack des Aufbaus gekratzt und es war wirklich kein Zuckerlecken nur mit einem Beil die armdicken Äste abzuschlagen...