Eine kleine unscheinbare Grenze. Alles geht reibungslos und schnell.
08.11.2021...Wir sind am östlichsten Teil des Caprivi angekommen. Jetzt geht es nach erfolgreichen PCR Test über die Grenze nach Botswana. Wir haben 72 std. Zeit von Kasane noch Simbabwe zu kommen um die Victoriafalls zu besuchen. Wir werden unseren Camper auf einer Campsite in Botswana zurück lassen und gleich am Morgen mit einer organisierten privaten Tour zu den Falls fahren. Denn für Simbabwe reicht unser PCR Test gerade für paar Stunden hinüber und am Abend wieder zurück nach Botswana. Da darf nichts schief gehen.
Wir kommen tiefer hinein in die Natur, die Vegetation wird immer fülliger, Wir haben eine einzelne Campsite für uns dürfen aber den Ort zu Fuss nicht velassen. Raubtiergefahr!! Auf unseren gamedrives haben wir wenig Erfolg. Schade oder vielleicht Gott sei Dank, denn einige Tage später erfahren wir, dass ein deutsches Touristenpaar auf der gleichen Route unterwegs waren und von einer Elefantenkuh mit den Stosszähnen frontal in den Motorraum gerammt wurden. Beide lernten wir in Botswana persönlich kennen und fuhren einige Tage zusammen. Das Fahrzeug, ein Mietwagen, war mittlerweilen getauscht. Ich glaube als Vollkaskoschaden geht sows nicht durch??!!
Am nächsten Morgen vor dem Frühstück treffe ich die Lodgekatze und dachte sie spielt mit einem Stück grünem Seil. Bis ich genauer erkennen konnte, dass dieses sich bewegt und als ich dann ganz nahe hinging stellte ich fest, dass die Katze mit einer Schlange spielte. Zumindestens aus Sicht der Katze! Die Schlange fand das weniger lustig. Wie ich später in Erfahrung bringen konnte, war das eine boumslang (Baumschlange). Hoch giftig wie es in den Büchern steht, allerding ein sehr scheues Tier, das normalerweise schnell das Weite sucht und in einen Baum kriecht und zu einem Art Ast erstarrt. Dann ist sie wie getarnt und man muss sehr acht geben dann nicht zwischen die Äste zu fassen. Diese Schlange mit der Katze hat das leider nicht überlebt. Scheinbar war das das Frühstück der Katze. Bei einer anderen Gelegenheit in eiinem Campsite begegnete ich nochmals einem solchen Tier. Da konnte ich das Versteckspiel im Baum gut erkennen. Es gibt, wie man uns sagt, in diesen Regionen Afrikas nur eine Schlange die nicht verschwindete wenn sie Fibrationen oder Schritte durch Geräusche vernimmt. Die Puffotter! Sie greift immer an und lässt sich nicht vertreiben.
Nach vielen Wochen des Campens und des Unterwegsseins, beschliessen wir uns erstmal in eine schöne Lodge zu setzen und nicht zu tun. Es wird jetzt schon wieder recht früh dunkel, ab etwa 18:30 Uhr. Wir sind am Okavango. Gegenüberliegende Flusseite ist nach wie vor Angola. Nachts kommen die Krokodile näher zum Haus und zur Terasse. Uns kann nichts passieren, wir sind gut 5 meter über dem Wasser.
Im roten Kreis ist dieser Caprivizipfel. Die Stadt Kasane, der Grenzübergang, ist bereits in Botswana.
Die Stadt Katima Mulilo ist der Grenzübergang nach Sambia, und die Viktoriafälle liegen auf dem Gebiet von Sambia und Simbabwe Nähe Livingstone. Das kommt dann später wenn wir an den Viktoriafalls angekommen sind.
01.11.2021 ....Wir verlassen die Region Ovambo und fahren hinein in den sogenannten Caprivizipfel. Deswegen Caprivi genannt, weil 1939 durch den deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi diese nordöstliche Ausbuchtung Namibias mit den Engländern verhandelt wurde. Entlang des Okavango und Sambesi sollte dieses Territorium von Namibia, damals Deutsch-Südwestafrika, eine Schifffahrtsverbindung bis nach Tansania, damalig Deutsch-Südostafrika, ermöglichen. Der Helgoland-Sanisar-Vertrag wurde unter Caprivi geschlossen und vereinbarte, dass Helgoland von den Engländern an Deutschland ging und die Insel Sansibar an die Engländer und das Territorium des Caprivizipfels an die Deutschen überschreiben wurde. Allerdings kam es nie dazu diese Schfffartsroute zu befahren.
Auch das ist ein Bild Afrikas. Mit vierspännigen Ochsen wird auf einem Schlitten Trinkwasser zum Dorf gebracht.
Entlang der Strasse zum Caprivi finden sich noch heute viele Dörfer, die nach wie vor aus neuen Ströhhütten gebaut werden und einen Palisadenwall zum Schutz haben. Strohhütten sind sehr funktionabel. Sie schützen vor Sonne und belüften gut. Starkregen macht den Dächern nichts und ansonsten sind sie ohnehin nur für die Nacht. Das Leben selbst spielt sich vor der Hütte ab. Ganz wie bei uns Campern.
Eher zufällig treffen wir einen einheimischen schwarzer Farmer bei seinem Farmdorf. Wir fragen ihn ob er uns das alte Dorf besichtigen lässt. Gerne sagt er und geht mit uns um die Anlage zu zeigen. Er beschreibt das Leben, wie es noch vor 30 Jahren hier tatsächlich stattgefunden hat. Dass er selbst hier sein Haus noch immer hat, wenn er zu Besuch kommt, denn heute lebt er in der Stadt und nur seine Mitarbeiter leben in den Hütten. Steinhütten sind es heute, aber der Zentrale Platz mit den Baumstämmen als Sitz wird noch heute für Besprechungen genutzt.
Hirse ist in Owambo das zentrale Getreide zur Ernährung. Ganz im Gegensatz zum Mais im Süden Namibias. Letztes Jahr waren große Heuschreckenplagen im Land und haben viel der Ernte zerstört. Er gibt uns eine tüte voller Hirsemehl mit und rät uns seine Hirse zu kosten. Wir sollen jemand fragen der uns daraus was backen soll.
Seine Hirse sei die Beste und er ist stolz auf seine Farm. Einst wurde sie seinen Vorfahren geschenkt, obwohl sie nicht aus der Gegend waren . Insgesamt 50.000ha groß. Das sind 500 Mio. qm. Farmland.
Diese nette Dame, unser Guide, führt uns durch das kleine Museum, das mit viel Liebe die Zeit seit seiner Gründung 1880 von einem finnischen Missionar darstellt. Welch harte Zeit das war. Armut und Hunger hat das Leben der Owambos bestimmt. Diese kleinen Hütten waren das Dorf. Unsere Guide habe wohl selbst noch in solchen Dorf gelebt. Sie erläutert uns, dass in einem Owambodorf die Kinder für sich in den Hütten schliefen, Auch die Frauen mit den Kleinstkindern und die Männer und der Stammesführer wiederum allein für sich. Alles war getrennt und nur auf Aufforderung durfte die Frau beim Mann nächtigen.
Die Owambos gelten heute als sehr fortschrittliche und gern angestellte Mitarbeiter auf Farmen und lodges. sie gelten als sehr fleisig und gut gebildet. Dieser Norden Namibias erhält auch viel politische Unterstützung aus der Regierung. Sind doch die Mehrheit der Politiker dort aus der Volksgruppe der Owambos.
Unsere nächste Route führt uns zu einem Übernachtungssplatz einer kleinen Dorfgemeinsachaft. Wie häufig sind wir allein. Der Lehrer und Bürgermeister verwaltet eine alte verlotterte Campsite. Nachts werden wir eingeschlossen, dass keiner zu uns kann. Mit auf dem Gelände aber ist eine interessante Gartenanlage (Fotos). Sie zeigt, so der Lehrer, eine kollektive Anlage die von der Community organisiert wird. Jeder arbeitet dort in seiner Freizeit unentgeltlich im Gartenbau mit. Die Erlöse die aus dem Gemüseverkauf entstehen, gehören der Community und deckt die sozialen gemeinschaftlichen Ausgaben wie z.B. Hilfe bei Krankheit, Rente oder andere soziale Unterstützungen. Es wirkt auf uns sehr überlegt und sozialverantwortlich.
Beeindruckend ist, dass in einer Umgebung von Unrat und einfachster Infrastruktur eine solche geordnete und gepflegte Gartenform besteht. Alles ist akribisch Reihe in Reihe. Das Schattennetz ohne Loch und Makel, Respekt dachten wir uns.
Wir sind am nördlichsten Punkt von Namibia (über Opuwo) und fahren nun den Grenzverlauf von West nach Ost bis zur Stadt Ondangwa/Olukonda, um eine sehr frühe Missionsstation der Finnen (Nakambale Museum) zu besichtigen. Wir sind jetzt im Land der Ovambos. Im 19.Jahrhundet waren diese ähnlich gekleidet wie die Himba. Die Missionen aber verlangten sofort Zucht und Ordnung und verpasste den Frauen knielange und nach oben geschlossene Kleider.
Gefunden auf einem Marktstand
Zwei Hinweise möchte ich noch gerne zum Thema Himba anmerken:
1. Unser Besuch im Himbadorf war unangemeldet und glücklicherweise war ein englischsprachiger Guide des Dorfes anwesend. In Namibia gibt es von den unterschiedlichen Volksgruppen "living Museum", das meint, dass Volksgruppen ein altes Dorf nachgebaut haben und dort für den Tourismus, wie in einem Freilichtmuseum, zeigen wie ihre Vorfahren gelebt haben.
Das ist bei den Himba nicht so!! ......Das Dorf ist die tatsächliche Lebensgemeinschaft des Stammes. Wir waren Gast und duften dort alles ansehen und sie waren ganz freudig, dass wir kamen und interessiert waren an ihrem Leben. Es war neben dem Guide nur noch ein Mann mit einem Speer im Dorf. Er ist der tatsächlich "Wachhabende" Krieger zum Schutz der Frauen. Alle anderen Männer waren beim Hüten der Tier oder sonstwo beim Arbeiten.
2. Wir haben doch etwas mitgebracht. Wir haben als Geschenk immer eine große Tüte Äpfel dabei. Diese sind heiss begehrt und auch die Himbafrauen haben sich riesig gefreut.
26.10.2021 Unser Reiseziel geht weiter bin in den Norden, bis an die angolanische Grenze zu den Epupafalls. Nach der steinigen und sandigen Wüste, sehnen wir uns nach etwas Grün. Dort oben an der nördlichsten Region wachsen die Palmen und ein saftiges Grasland.
Der Norden ist überhaupt gegenüber dem Wüstenkima des Südens klimatisch deutlich besser und wasserreicher. Auf dem Weg zum Kuneneriver durchfahren wir das Land der Himba. Wir wollen einen Besuch dort machen und überlegen uns einen Sack Maismehr, Zucker und Öl zu besorgen, um eine Gastgeschenk zu haben. Aber Freunde haben uns geraten lieber Geld zu geben, denn sie wissen selbst was sie brauchen und sich nicht leisten können.
Die Himbas sind der letzte, ursprüngliche Volksstamm Namibias. Bekannt durch seine rötlich schimmernden Haut und Haare. Sie sind bis heute verschohnt von den Einflüssen der Zivilisation und sind seit jeher Viehzüchter von Rindern und Ziegen mit den sie nomadisch durch das Kaokoveld ziehen.
Von Kindheit an waschen sich die Himba nicht. Niemals! Sie erstellen eine Otjize-Paste.
Hergestellt aus Butterfett und Ockerpigment (eisenoxyidhaltige Erde), parfümiert mit dem Harz einer Myrrhenart. Damit schützen sich die Himba vor den Strahlen der Sonne und gegen das austrocknen der Haut. Das ist zugeleich ein Schönheitsideal.
Die Haare werden mit einem Büschel fremder Haare von Tieren oder heute mit künstlichem Haarersatz verlängert und mit Lehm verklebt.
Der Körper ist voll behangen mit schönem selbstgemachtem Schmuck aus Muscheln, Metallen, Horn und kleinsten Teilen von Straußeneiern.
Die Himba leben in Dorfgemeinschaften. Die Kinder gehen nicht zur Schule, da sie dafür kein Geld besitzen. Eine Deutsch Namibische Gesellschaft kümmert sich darum, dass jeweils ein oder zwei Kinder und Jugendliche beschult werden. Sie sollen auch Englisch lernen um als Fürsprecher ihres Stammes arbeiten zu können. Früher wurden den Kindern mit etwa 10 Jahren die unteren Schneidezähne abgebrochen. Das war ein Schönheitsideal. Heute gibt man diesen Brauch auf, weil es sich gezeigt hat, dass die Sprache dadurch zu verwaschen wird. Sieht auch wirklich ungewöhnlich aus, wenn die Erwachsenen Zahnlücken unten haben. Im Glauben verehren sie das heilige Feuer. Sie hüten es und verhindern dass es ausgeht, denn sonst ist der Kontakt zu ihren Vorfahren für immer erloschen. Einst so glaubt man, flohen sie vor den kriegerischen Nama ins Kaokoveld.
Später wurde es ihr homeland und keiner kümmerte sich mehr um ds Volk von etwa heute 10.000 Menschen. Wir entscheiden uns, keine Maismehl zu kaufen und zu einem der von der Deutsch-namibischen Gesellschaft geförderten Dörfer zu besuchen und Geld zu geben.
Sesfontain nimmt uns noch bei Tageslicht auf! Und es findet sich auch jemand mit Schweissgerät. Einige alte Winkelteile, eine Flex und schon wird der Träger wieder verstärkt. Ob das das letztemal sein wird??
Purros ist einfacher Ort mitten im Sand eines Flusses. Hier gibt es laut den Einheimischen viele Wüstenelefanten. Leiter haben wir Sorge nicht vor Dunkelheit in Sesfontein zu sein und dann keinen mehr zum schweissen zu finden und fahren deshalb zügig weiter. Bis Purros war die Gravelroad bestens zu erkennen, aber plötzlich verwandelte sich die Piste in eine Dünenlandschaft und wir mussten uns durch diese einen Weg durch den Trockenfluss suchen. nicht ganz unkritisch!!
Wir brechen nächsten Morgen auf und fahren eine uns unbekannte Strecke durch einen Trockenfluss. Zwischendrin geht es nur im Allrad und Kriechgang durch den Flusssand. Aber alles klappt, wir kommen nach einer Stunde aus dem Flussbett und finden eine Gravelroad. Wir sind erleichtert, allerdings stellen wir fest, dass unsere Reserveradhalterung wieder gebrochen war. Wohl noch nicht abgebrochen aber fast davor. Wir montieren das Reseverad wieder vorne am Rammschutz und fixieren den Reifen mit der Seilwinde. Dann fahren wir in Richtung Purros. Von dort muss es eine weitere Gravelroad geben nach Sesfontein. Dort werden wir jemand finden der unsere Halterung wieder schweissen kann. Hoffen wir!!
Für die Gruppe sind wir zu langsam und nach zwei Reifenpannen wird klar, dass wir die Tour so nicht weiter fahren möchten. Wir haben keine Offroadrally erwartet. Wir bleiben erstmal auf einer wunderbaren Lodge mitten im Niemandsland. Lassen die anderen weiterfahren und uns am nächsten Tag wieder abholen. Nach einem gemeinsamen Nachtessen mit der Gruppe in einem Trockenfluss, entscheiden wir, uns von der Gruppe zu trennen. Die Menschen sind wirklich sehr nett und verständnisvoll. Aber wir wollen unser Fahrzeug noch länger und nicht diesen Stress der Offroader. Wir trennen uns und fahren alleine den Trockenfluss weiter. Ja, wir wissen, könnte ein Problem geben wenn wir eine Panne haben oder im Tiefsand stecken bleiben. Hier kommt garantiert die nächsten zwei Wochen keiner vorbei. Aber, wir haben an alles gedacht und ein Satelitentelephon dabei und könnten wenn alle Stricke reisen einen Notruf und Koordinaten absetzen.
Die Strecke wird immer verwegener, die technische Belastung von Fahrwerk und Kabinenaufhängung macht mir Sorge. Unser Fahrzeug ist im Vergleich zu den Landcruisern der Anderen Teilnehmer deutlich schwerer und weniger massiv. Ein Landcruiser ist wie ein Traktor, unser Hilux wie ein SUV.
Der rote Kreis zeigt ganz grob die Region Kaokoveld.
Wir starten gemeinsam erstmal zur schönen Opuwo Country Lodge. Der Pool mit weitem Blick ins Kaokoveld. Am nächsten Tag wird es dann ernst und wir verlassen die Zivilisation und fahren auf Offroadwegen durch Gestrüpp und felsigem Terrain. Es entsteht die Frage, warum macht man das. Dort wo wir hinfahren ist mangels Regen alles dürr und scheinbar jeder Baum ist tot. Stimmt wohl nicht, denn ein Zweig in ein Glas Wasser und zwei Stunden später wächst das Blatt. Für uns war das einfach die Lust am Ausprobieren. Wir wollten da einfach hineinfahren und uns selbst ein Bild machen. Aber .......
Nach paar Tagen müssen wir wieder weiter, noch ein kurzer Besuch bei den Felsenmalereien der White Lady, die ganz dem Bild einer ägyptischen Frau ähnelt. Was allerdings bei wissenschaftlern zu einer Verwunderung führt in Anbetracht des Alters und des Vorkommens in Namibia, weit weg von Ägypten!!?? Dann geht's noch zu den versteinerten Bäumen, welche 300 Mio. Jahre alt seien und dann sind wir auch schon in Palmwag, wo wir auf der Lodge auf die Gruppe zur Weiterreise warten.
12. Oktober 2021, wir brechen von Windhoek auf Richtung Norden. Am 18.10. wollen wir uns mit einer Gruppe von Offroadern treffen und gemeinsam durch das Kaokoveld zu fahren. Diese Region gilt als die ursprünglichste Wüstenregion Namibias zwischen der Zivilisation im Landesinneren Namibias und der Skelettküste am Südatlantik, die nach wie vor nur mit Permit und Guide befahrbar ist. Kakaoveld soll dringend mit mindestens zwei Fahrzeugen befahren werden. Zu groß ist das Risiko, dass wegen technischer Defekte ein Fahrzeug ausfällt. Die dortigen 4x4 Tracks werden zu selten befahren und so könnte es passieren, dass ein Alleinfahrer wochenlang festhängt ohne, dass Hilfe vorbeikommt.
Wir entscheiden uns einer professionellen Gruppe anzuschliessen. Nicht ganz zu unserem Vorteil, wie sich später noch zeigt.
Aber bis dahin haben wir noch 6 Tage ganz für uns und so bummeln wir gemütlich in Richtung zum Treffpunkt Palmwag. Mit einem Abstecher zur White Ladylodge bei Brandberg. Dort wollen wir das bekannte Painting der White Lady besichtigen. Weil's dort so schön war, blieben wir gleich paar Tage. Allerdings nicht ganz unfreiwillig!
Ausstellungseröffnung in der Nationalgalerie mit regionalen Künstlern
Auf unserer ersten Tour durch den Naukluft Nationalpark in Namibia, kamen wir an ein Buch von Henno Martin und Hermann Korn. Das Buch handelt von zwei deutschen Geologen, die gemeinsam in dieser Region 1935 arbeiteten und für die Farmer die Canyons auf Wasser hin untersuchten. Mit Beginn des zweiten Weltkriegs wurden in Namibia alle deutschen Männer von 17 Jahren bis 60 Jahren von der englisch orientierten südafrikanischen Regierung in Lagern interniert um jeden Übergriff der Nazies im Keim in Südafrika zu ersticken. Mitunter wurden Männer, die Farmen zu betreiben hatten, 10 Jahre eingesperrt. Manche sogar in Australien.
Die beiden Geologen aber entschieden sich, der Internierung zu entkommen, indem sie sich in den Canyons der Naukluft und des Kuiseb zu verstecken. Drei Jahre gelang Ihnen das erfolgreich und lebten unter extremsten Bedingungen in der extremen Wildnis dieser Region. Sie bauten sich Shelter und Höhlen, wurden gesucht und wechselten Ihre Behausungen, bis dass sie Krankheit zu neuen Entscheidungen zwangen.
Das Buch ist abenteuerlich, dokumentarisch und wurde von Henno Martin, einem späteren Geologieprofessor der Universität Stellennbosch in Kapstadt, geschrieben. Wunderbar und zum Teil philosophisch zu lesen. Es hat uns so angesprochen, dass wir in diese Region fahren wollten. Eine Region, die nur mit Allrad zu erkunden war und dringend einen Guide brauchte.
Daher fuhren wir auf die Guestfarm Niedersachsen auf deren Farm die Shelter waren. Frederike eine Deutsche und verheiatet mit einem Deutschnamibianer, stellte uns ihren Farmmitarbeiter mit samt Fahrzeug für einen Nachmittag zur Verfügung. Und so erkundeten wir diese Region, in der die beiden Geologen lebten. Wir besichtigten die Reste deren Lebensräume, Shelter (Behausungen), Wasserstellen, Jagdgebiete etc. Eine tolle Tour.
Es ist der 26.09.2021, ich hole Anne in Windhoek vom Flieger ab und wir bereiten uns auf die ersten Tage vor. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt in den Namib Naukluft NP zu fahren. Dort waren wir schon mal auf seiner westlichen Seite bei der Ballonfahrt. Nun wollen wir aufbrechen die Region Kuiseb zu befahren. Auf den Spuren von von Henno Martin & Hermann Korn.
Dazu gibt es eine Geschichte. ...........
Wieder auf der Farm von Guido, bereiten wir eine Baumaßnahme vor und fahren gleich sehr früh am nächsten Tag zu einem neuen Commonwatersprojekt, etwa 100 km vom Standort der Farm entfernt.
Wir setzen eine neue Pumpe und sanieren damit den Waterpoint. Maritta 03 soll er heißen. Gerne bin ich dabei, um meinen bescheidenen Beitrag zu leisten. Es geht weit hinein ins Reservat. Wir fahren zusammen mit einem Regierungsvertreter, der bei jeder Sanierungsmaßnahme dabei ist. Die Sanierung wird mehreren Familien nachhaltig Wasser geben. Wasser für Ihre Familien, die Tiere und die Gärten, die sie nun anlegen werden. Denn wo Wasser nachhaltig fliesst, können heimische Gemüsensorten angepflanzt werden. Sogar Spargel gab es früher in Namibia. Aber das Wasser muss täglich zur Bewässerung vorhanden sein. Das ist das Problem der Vergangenheit, weil es mal Wasser gab und dann wieder nicht oder unzureichend. Die Pflanzen vertrockneten, und die Menschen waren enttäuscht und gaben auf. Bis hin zur Landflucht!
Guido (li) ist unser Projektpartner der Vorortorganisation Commonwaters Namseb. Projektleiter und verantwortlich für die korrekte Installation der Pumpe, der Elektrik und der Verrohrung .... und zudem Vertrauensperson zu den einheimischen Namas.
Ganz hervorragend mit Ihm zu planen und zu arbeiten. Ein Deutsch-Namibischer Farmer, dessen Familien seit Generationen mit hoher sozialer Verantwortung für die Armen und Schwachen handelten.
Ende September 2021 - Die Reise geht weiter Teil II