Freilichtmuseum Talcy am Baikalsee

Wir besuchen das Freilichtmuseum Talcy, nachdem wir die letzten beiden Tag sehr schlechtes, verregnetes Wetter hatten und die Tage in der Wartungshalle der LKW Firma KAMAZ verbrachten. Wir nutzten die Zeit, die in der Mongolei zum Teil einfach montierten Federn wieder zu einem Federblock zusammen zu stellen, welcher der Gewichtverteilung des Fahrzeugs entspricht. Denn die gebrauchten Federn aus den Bazaren haben unterschiedliche Stärken, und die müssten nun so zusammengestellt werden, dass jeder Federblock die gleiche Kraft, an der richtigen Achse, hat. Alle Federn wieder raus und umgebaut. MANni steht jetzt wieder gerade und hat keine Schlagseite mehr. Gleichzeitig haben wir einen defektes Federauge ersetzt. 

 

Die Werkstatt zeigte ein desolates Bild. Eben etwas russisch  inmprovisiert und verlommelt.

Ihr könnte einige in der Bildergalerie im Anhang sehen. 

 

 

Unsere erste und vielleicht einzige Erfahrung mit einer russischen KAMAZ Werkstatt war wirklich ein Erlebnis.

Erstmal hat uns keiner verstanden. Mit google Übersetzung haben wir unser Anliegen klar gemacht. Dann haben wir lernen müssen, dass die Arbeitsmoral der Mechaniker etwas ruduziert ist. Erstmal wird viel, sehr viel, geredet und debattiert wird, dann fangen sie ganz gemütlich an, suchen ewig nach Werkzeug um dann wieder spurlos zu verschwinden, weil schon wieder Pause ist. Dann kommen sie mit einem Gabelstabler um MANni vorne anzuheben. Denn sie haben keinen richtigen Wagenheber um 4 Tonnen in die Höhe zu bewegen. Der Stabler schafft das Gewischt von MANni nicht. Sie bekommen meinen Wagenheber - nun gehts. Die Federblöcke sind endlich raus und nun muss ein defektes Federauge aus Gummi aus- und ein neues eingepresst werden. Auspressen klappt, einpressen fehlt das passende Werkzeug. Ein genau passendes Federauge auch. Sie versuchen es mit einem Ersatzteil von KAMAZ. Nach zwei Versuchen und zwei zerstörten Gummi's - die wir später aber zahlen müssen - finden sie ein Ersatzteil, das aber erst am nächsten Tag lieferbar ist. Oh nein - ich mache ihnen mit Händen und Füssen klar, dass wir weiter wollen. Wir geben Anweisung wie in einem dritten Versuch und einem neuen Federauge von KAMAZ dieses so präparieren wird, dass es rein geht. Es gelang - aber der Arbeitstag iwar damit vorbei und so mussten wir am nächsten Tag wieder antanzen. Wir sind pünktlich um 8:00 Uhr da und haben vor dem Hallentor übernachtet. Wieder diskutieren alle Mechaniker eine Stunde. Dann stellen wir fest, dass die "Unseren" heute noch garnicht da waren und zwei hilflose Lehrlinge oder Helfer die hintern Federn ausbauen sollten. Zudem hatten beide kein geeignetes Wekzeug. Ich beschloss, dass wir nun "deutsche Zeiten" in dieser Werkstatt einführen. Der erste Mechanikerlehrling verschwand spurlos, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass jetzt zack zack garbeitet wird. Der zweite, der arme Kerl, bekommt von mir jeden Schritt vorgegeben und muss arbeiten und kommt auch nicht aus. Erst die Beschwerde beim Chef, dass ich den zweiten Mechaniker zurück haben wollte, stöbert diesen wieder auf. So kommen wir in zwei Stunden voran, die meiste Arbeit mache ich selbst, was sich später in der Rechnung entgegenrechne und den Preis erfolgreich kürze.

Irgendwann kommt unser "gestriger" Mechaniker wieder und es läuft zügig ab. Rüdiger sagte: "eine solche Werkstatt bekommt in Deutschland keine Markenzertifizierung" - aber wir sind ja auch in Russland - noch dazu in Sibirien.

Dem "armen Kerl", der zack zack mit mir arbeiten musste, habe ich am Schluss eine Taschenlampe geschenkt. Er tat mir irgenwie leid.

Hier noch Fotos vom Freilichtmuseum - war ein wunderschönber sonniger Tag, wenig Leute - denn die Saison ist vorrüber

Kommentar schreiben

Kommentare: 0