Es sei das schönste und bestens erhaltene Kloster der Mongolei – Amarbayasgalant. Weit in der Hügellandlandschaft – Sandpisten und Matschstrecken führen zum Kloster. Manchmal ist es uns etwas mulmig – in Anbetracht der Erfahrungen der letzten Touren – keine Lust mehr auf Federbruch und steckenbleiben. MANni gibt sich gelassen und meistert die Route problemlos – das gleich vorweg. Diesmal keine Horrorberichte!
Das Kloster zeigt sich im strahlenden Sonnenlicht - bestes Wetter und keine Mücken.
Wir wandern hinauf zum goldenen Buddha, zum Vodoo auf der Suche nach den schönsten Fotomotiven. Es ist traumhaft schön hier – wir sind wie aufgeladen von dieser durchdringenden Natur und absoluten Ruhe. Im Kloster finden wir Kinder-Novizen bei ihren Gebetsübungen. Eine, uns durch die Reise vertraute und doch fremde Welt.
Das Kloster wurde mit Förderung der UNESCO wieder aufgebaut, nachdem es während der Kulturrevolution 1936/37 zerstört und die Mönche getötet oder vertrieben wurden. Leider,so stellen wir fest, wird das neu Errichtete nicht gepflegt und erhalten. Es droht ihm schon wieder der Verfall. Die Mönche haben weder die finanziellen noch die persönlichen Ressourcen die Baumasse zu erhalten. Das Holz verwittert, die Farbe veblasst. Einige Ger-Camps sind für die Touristen in den Monaten Mai bis August hergerichtet. Bei unserem Besuch zeigt sich die Saison schon vorüber. Wir sind die letzten Touristen. Die Camps geschlossen!
Es wird kühler. Trotz Tagestemperaturen um die 22 Grad kühlt es nachts auf die 4-7 Grad ab.
Auch die Viehzüchter bereiten sich auf den Winter vor. Dann wird es hier minus 25 bis 40 Grad kalt. Einige bauen ihre Jurten ab und ziehen in ein stabileres und geschützteres Winterquartier. Noch aber sind sie mit ihren Tieren unterwegs. Freuen sich über jede Abwechslung – z.B. Schnupftabak schnupffen, mit Tabak aus Bayern und einem echten Bayuvaren namens Horst. Ich habe immer Schnupftabak in der Tasche. In der Mongolei wird überall "geschnupft". Ich beobachte die Hirten beim Reiten. Es ist interessant. Der Sattel ist bei den Mongolen dem Pferd mehr auf den Rist gebunden und die Reithaltung im Galopp ist stehend. Das Pferd trägt also die Last mehr auf den Vorderbeinen.
Trotzdem wirkt der Lauf leichtfüßig und der Galopp gelassen. Ein bild das ich häufig sehe: Über weite Strecken treibt ein Reiter sein Pferd voran. Vor sich eine Herde mit Pferden, das Bild wirkt wie eine Welle mit kraftvollen Tierleiber, die kaum mehr aufzuhalten sind. Ein traumhaftes Bild. Ich werde nicht satt das zu sehen. Immer und immer wieder stehe ich mit meiner Kamera da die Bilder zu erfassen. Es gelingt mir nicht. Nur mein inneres Bild bleibt. Und ich sehe sie immer wieder – die Reiter, die Pferde, die Schafherden, das Grasland, mit seiner nicht erfassbaren Weite.
Zu Rüdiger sage ich: wie können wir das aufnehmen? Wie gelingt es die Bilder festzuhalten? Wie schön ist das, was wir da erleben? NEIN – es gibt kein Festhalten. Diese Bilder sind nur für den Augenblick.
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