GOBI - Wüste - Steine - Berge - Sand

Eigentlich habe ich mir die Gobi wie eine die Sahara vorgestellt. Eine solche kenne ich von Marokko. Aber nein - die von uns besuchte Gobi ist aus Stein, Bergfelsen und Wanderdünen aus feinstem Sand auf Geröll. Durchzogen von wasserführenden Bächen und Quellen in Oasen und Schluchten. Zumindest am Rand der Gobi ist das so. Im Inneren der Gobi in China  (etwa zwanzig km bis zur chinesischen Grenze) zeigt sich diese Wüste unerbittlich und menschenvernichtend. Nur mit kompletter Expeditionsausrüstung kann man dort hineinfahren. Wir fahren da den etwas gemütlicheren Weg in den Nationalpark Gurvan Saikhan, bleiben dort und durchwandern die Geierschlucht - die Yolyn Am. Geier haben wir leider nicht gesehen, falls es dort tatsächlich welche gäbe waren die um die Mittagszeit sicherlich beim Mittagsmahl. Diese Schlucht ist dafür bekannt, dass Firneisreste vom Winter bis zum Sommer dort abgelagert zu finden sind. Uns hat diese wunderschöne Vegetation beeindruckt. 

Mit heissen Füssen vom Wandern haben wir uns auf den Weg gmacht zu den 115km entfernten Wanderdünen, den Khongoryn Els. An einem der letzten Ger Camp's - den Jurtencamps vor der Wüste blieben wir um diese Natürschönheiten zu erkunden. Bis zu zweihundert Meter hoch sind diese Dünen, die wir natürlich nur mit vierbeiniger Unterstützung besuchen wollten. Dabei hatten wir das Glück mit einer Gruppe deutscher Reisender und einer netten Reiseleiterin zusammen zu kommen. Wir haben uns diesen gerne angeschlossen.  Nach hartem Kamelritt und einer Duftnote, die für mehrere Tage unsere Mobil durchströmt hat, fuhren wir weiter gegen Norden, der etwas grüneren Vegetation entgegen. Meine Sehnsucht gilt dem Grasland. Einem Bild das ich tief in mir abgespeichert habe, mit Jurten und Pferden in knietiefem Gras.  Dieses Gras beginnt im Süden des Khangai Nationalparks, den wir ja schon einmal mit Federbruch durchfahren haben. Heute sind wir wieder dort angelangt. füllen im Aimag Zentrum Arvaikheer die Tanks mit Diesel und Wasser und die Stauräume mit frischen Lebensmitteln. Vor allem frisches Gemüse fehlt uns. Im Supermarkt waren gleich 6 Bedienstete die uns helfen wollten die Einkäufe zum Fahrzeug zu bringen. Jeder möchte gerne mit hineinschauen wie unsere Jurte von innen aussieht. 

 

Eine kleine Geschichte noch auf diesem Weg gilt es zu erzählen. Auf dem Weg vom Sanddünencamp zum Aimagzentrum waren es ca. 300 km.  Das sind auf dem "local-way" drei Tage mit zwei Übernachtungen bei einer Geschwindigkeit von um die 30 km/h - wenn's gut geht. Es ging sogar zügiger auf Sandwegen und trotzdem brauchten wir gemütlich drei Tage, denn zwischendrin auf der Suche nach der richtigen Fahrspur kamen wir zufällig bei einer Hochzeit vorbei, die schon am dritten Tag am ausklingen war. Die Gäste waren lustig , aber auch sehr vodkagesellig. Wir wurden geradezu in die Jurte gezerrt und mussten mit einem Berg von Kindern, Omas und Opas, Onkel und Tanten einen Abend lang mitfeiern. Der Airag, das Bier der Mongolen, wie sie das nennen, ist eine gegorene Stutenmilch die schon einige Prozent Alkohol besitzt und in unseren europäischen Mägen leichte Verdauungsprobleme auslöst. Meine Strategie ist es dann, schon gleich mit Vodka nachzuspülen um die Bakterien in Grenzen zu halten. Dazwischen gibt es viele Male Schnupftabak und Felix kam nicht aus, mit den Männern eine Zigarette zu rauchen und Vodka zu trinken. Wir verbrachten den Abend mit diesen Feierlichkeiten und fuhren nächsten Tag weiter.  

Jetzt muss man wissen, dass durch diese Steppe viele "lokalroads" führen und auf dem kurzesten Weg zum nächsten Zentrum führen, so man den Weg kennt. Selbst mit GPS ist es aber nicht ganz sicher, dass man die richtige Route erwischt. So fragen wir in der Regel auch immer wieder die dort leben Viehzüchter ob wir noch richtig unterwegs sind. So auch einen Motorradfahrer am Wegrand, der uns gerne behilflich war und auf dem gleichen Weg, wie wir, zum nächsten Versorgungs-Zentrum war.

Er hatte auf seinem Gefährt auch eine Zinkwanne mit einer darin lebenden festgebundenen Ziege dabei. Eine Augenweide zuzusehen wie diese diesen Transport durchstand. Der junga Mann war von unserem Fahrzeug sehr angetan und beschenke uns im Tausch mit einem Bier auch mit einer Tüte getrocknetem Käse. "Schon wieder" stöhnte Anne, denn dieser für uns fast ungeniesbarer Käse gibt es überall und zählt zu den Grundnahrungsmittel wie bei uns das Brot und die Kartoffel. 

Ergebnis dieser netten Begegnung, er begleitete uns bis zur nächsten Stadt - 60km weit, einen halben Tag lang, mit seinem Motorrad und verhinderte, dass wir uns auf den vielen Strassen und Wegen in der Steppe verfahren haben. Eine schöne Begegnung. jetzt geht es weiter hinein in den Khangai Nationalpark, zu heissen Quellen, zum Wasserfall und zum Pferdetrecking. Falls es ein Pferd für meine Körpergewichtsklasse zum Trecken gibt in diesem Lande.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0