Sibirien und die Taiga

Als Sibirien bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen nordasiatischen Teil der Russischen Förderation. Es wird im Westen begrenzt vom Ural, im Norden vom Arktischen Ozean im Osten vom Pazifik und im Süden von China, der Mongolei und Kasachstan. Es umfasst rund drei Viertel des russischen Territoriums und misst 13,1 Millionen Quadratkilometer.

Im engeren Sinn versteht man unter Sibirien fünf der acht russischen Großlandschaften: das große westsibirsche Tiefland, das nordsibirsche Tiefland, die Mitteljakuktische Niederung, das mittelsibirsche Bergland und das südsibirische Gebirge.

Ostsibirien (zwei weitere Großlandschaften östlich der Lena) und die südöstlichsten Gebiete Russlands zwischen Amur und Pazifikküste werden hingegen auch als russischer Fernost (Föderationskreis Ferner Osten) bezeichnet.

 

Die Taiga - russisch wörtlich der Wald - ist die Vegetation des borealen Nadelwalds, einem Nadelwaldgürtel der von Russland bis Nordamerika reicht. Die russische Teil davon, die Taiga, reicht vom Sibirischen Altai, der Grenze zur Mongolei, Kasachstan und im Osten Chinas,  bis hin zum nördlichen Polarkreis. Sie ist einer der wenigen geschlossenen Waldgebiete über Millionen von qkm und besteht aus Morast, Sümpfen und Wald, wobei der Nadelwald überwiegt und von Birkenwäldern durchmischt ist. Die nördliche Taiga ist im Grunde von Menschen undurchdringbar. Im südlichen Bereich haben die Menschen den Wald in Randgebieten teilweise mit Strassen und Wegen erschlossen und den Wald für ihren Ackerbau gerodet.  Aus dem nährstoffreichen Boden haben sie gigantische große Getreidefelder angelegt. Die kurze Vegetationsperiode von Juni bis September ermöglicht diesen Ackerbau nur durch die hohen Sommertemperaturen von über 40 Grad. Wir haben Mitte September noch Felder voller stehendem reifen Getreide gesehen. 

 

 

 Rüdiger und ich fahren in ein Dorf zum Wassertanken, umgeben von den riesigen Waldflächen der Taiga - eine Impression - !

Wir fahren ab von der Hauptstrasse, zu einem kleinen Dorf am Rand der unendlichen Taiga.

Wir wollen Wasser tanken für unser Reisemobil. In den Dörfern gibt es Brunnen genannt "Kalonkas", und in der Regel ist das Wasser auch aus großen Tiefen als Trinkwasser geeignet. Wir brauchen vor allem klares Wasser. Unsere Entkeimungsanlage im Fahrzeug filtert dann nochmals auf Trinkqualität.  

Ein Mann kommt beim Wasserzapfen hinzu und hilft.Vom Vodka heiter und kontaktfreudig gestimmt. Wir haben die Tage erfahren, dass sehr viele Menschen in den Dörfern alkoholkrank sind.  Das Leben hier ist zu hart und zu karg und so bleibt vielen nur, ihre Sehnsucht nach etwas Wohlstand, zu ertränken. Vodkaverkäufer streifen hier durchs Land und verkaufen billigsten Fusel. So ein Internetbericht über Sibirien. Wer einen Job hat zieht weg vom Land in die Stadt in einen der Plattenbauten. Hier gleicht sich die Entwicklung mit der der Mongolei.

Es gibt noch Kinder im Dorf, eine Schule, ein Rathaus, ein überregionales Verwaltungsgebäude wie es scheint. Die einzige Fabrik die wir sehen ist verfallen. Viele Häuser sind leer und der Garten verwildert, denn die Natur holt sich schnell zurück was man ihr einst genommen hat

Entlang der Baikal M53 – so heißt die Straße auf der wir nach Novosibirsk fahren, reihen sich seitwärts viele einfache Holzhäuser mit Holzofenfeuerung. Abend sieht man wie aus den Kaminen, häufig nur ein Metallrohr, meterhohe Rauchsäulen aufsteigen und als Smogwolke über dem Ort stehen bleiben. Weiss wie Nebel – Smog aber – tödlich krankmachend! Wer hier wegkommt, kommt garantiert nicht wieder freiwillig zurück, die Orte verfallen rasch.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anonym (Montag, 01 April 2019 20:36)

    Der Text war sehr informativ und hilfreich, jedoch gab es an der ein oder anderen Stelle Rechtschreibfehler.